Symptome der akuten Gelenkgicht
Das Gelenk ist…
- stark geschwollen
- gerötet
- heiss
- extrem schmerzhaft
Die Beschwerden der Gicht äussern sich in schmerzhaften Anfällen.
Der Gichtanfall im Gelenk
Das Gelenk ist…
Bei der akuten Gelenkgicht entzündet sich meist ein einziges Gelenk (Gichtarthritis). Es schwillt an, wird rot und heiss und verursacht extreme Schmerzen. Hinzukommen können Allgemeinsymptome wie Fieber, Übelkeit, Herzrasen oder Kopfschmerzen.
The Gout (James Gillray, 1799)
Chiragra = Gicht im Handgelenk
Conagra = Gicht im Kniegelenk
Podagra = Gicht im Grosszehengrundgelenk
Der Gichtanfall setzt oft plötzlich ein. Ohne Behandlung dauert der akute Gichtanfall 10 Tage bis 3 Wochen. Erst dann klingen die Schmerzen ab. Nachher kann es noch zu Juckreiz und Hautschuppung über dem betroffenen Gelenk kommen.
Zwei Drittel aller Gichtanfälle beschränken sich auf ein einziges Gelenk, und das ist in 90% der Fälle das Grundgelenk der grossen Zehe. An dieser kühlen Körperstelle lagern sich Harnsäurekristalle besonders gerne ab. Weitere gichtanfällige Gelenke sind das Kniegelenk oder das Grundgelenk des Daumens.
Die Langzeitfolgen
Der erste Gichtanfall ruft noch keine bleibenden Schäden hervor. Trotzdem sollte sobald wie möglich ein Arzt hinzugezogen werden. Langzeitschädigungen lassen sich durch eine langfristige Behandlung vermeiden.
Während eines Gichtanfalls kann der Harnsäurespiegel auf Normalwerte absinken. Aber ohne angemessene Behandlung steigt er wieder an, bis zum nächsten Anfall. Dazwischen können schmerzfreie Monate oder Jahre vergehen. Meist aber folgt der zweite Gichtanfall innerhalb eines Jahres. Weitere Anfälle folgen in immer kürzeren Abständen.
Die chronische Gicht in Gelenken und Weichteilen
Es gibt Menschen, die trotz hohem Harnsäurespiegel nie einen Gichtanfall haben. Man weiss nicht, warum.
Ohne nachhaltiges Absenken des Harnsäurespiegels prägen sich die Symptome einer chronischen Gicht aus: Schmerzen, Schwellungen, Deformationen, Knochenzerstörungen und Bewegungseinschränkungen an mehreren Gelenken. Zusätzlich können Weichteile Schaden nehmen, z.B. wenn die Harnsäurekristalle in Sehnen, Schleimbeuteln oder Sehnenscheiden Entzündungen verursachen. Speziell das Bindegewebe ist anfällig für die Einlagerung von Harnsäurekristallen. So entwickeln sich bei einer fortgeschrittenen chronischen Gicht sog. Tophi (Gichtknoten) im Knorpel von Gelenken oder Ohrmuscheln.
Die Nierengicht
Neben Gelenken kann die Gicht auch die Nieren befallen. Zum einen bilden sich aus Harnsäurekristall-Ablagerungen Nierensteine. Diese können genauso wie ein Gichtanfall den Auftakt zur Erkrankung darstellen. Zum andern kann die Harnsäurebelastung auf das Nierengewebe übergreifen und die Nierenfunktion stören. Deshalb ist die Nierengicht gefährlicher als die Gelenkgicht.