Ernährungsberatung
Lassen Sie sich beraten! Eine professionelle Ernährungsberatung erleichtert die Umstellung. Wenn vom Arzt verordnet, übernimmt die Grundversicherung die Kosten.
Lassen Sie sich beraten! Eine professionelle Ernährungsberatung erleichtert die Umstellung. Wenn vom Arzt verordnet, übernimmt die Grundversicherung die Kosten.
Eine gesunde Ernährung leistet wichtige Beiträge zur Gichtprävention. Sie senkt das Risiko von Gichtanfällen. Sie hilft, das Stadium der chronischen Gicht fernzuhalten. Und sie unterstützt die medikamentöse langfristige Behandlung.
Wie ernährt man sich bei Gicht? Die klassische Gicht-Diät orientierte sich sehr an Purin-Tabellen und enthielt etliche Verbote. Sie wird heute nicht mehr empfohlen. Wie neuere Untersuchungen zeigen, profitieren Gichtbetroffene von einer proteinreichen pflanzlichen Ernährung. Die folgenden Empfehlungen helfen Ihnen bei der Umstellung auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Zu meidende Lebensmittel
Wählen Sie öfter die Zubereitungsmethode Kochen statt Braten und Schmoren. Beim Kochen gehen Purine ins Kochwasser über, das Sie wegschütten. So nehmen Sie weniger Purine zu sich.
Fleisch und Fleischprodukte sowie Fisch und Meeresfrüchte enthalten sehr viel Purin, was die Harnsäure stark ansteigen lässt. Zudem hemmen fettreiche Malzeiten die Harnsäureausscheidung über die Nieren. Purin und tierische Fette ist also eine denkbar schlechte Kombination. Meiden Sie insbesondere:
Sie müssen keineswegs ganz auf Fleisch verzichten. Schränken Sie den Konsum aber deutlich ein. Essen Sie Fleisch nur selten und nur in bescheidenen Mengen.
Obst ist zwar gesund, dennoch gibt es einige Obstsorten, die bei Gicht ungünstig sind. Das sind vor allem Früchte mit viel Fruchtzucker (Fruktose). Fruchtzucker reduziert die Harnsäureausscheidung. Meiden Sie:
Die Lebensmittelindustrie süsst alles Mögliche mit Fruchtzucker (Fruktose): Fertigprodukte, Dressings, Snacks und Softdrinks. Sogar Fruchtsäfte werden künstlich nachgesüsst. Dabei hat die Fruktose gleich mehrere gesundheitliche Nachteile:
Verzichten Sie ganz auf Softdrinks und seien Sie vorsichtig mit Fruchtsäften!
Generell sollten Sie bei Gicht den Alkoholkonsum herunterfahren. Legen Sie pro Woche drei alkoholfreie Tage ein! Bier enthält viel Purin (wegen der Hefe) und sollte ganz gemieden werden. Auch auf hochprozentigen Alkohol sollten Sie verzichten. Alkohol steigert die Produktion von Harnsäure in der Leber und hemmt deren Ausscheidung über die Nieren.
Verträgliche Lebensmittel
Gönnen Sie sich Gemüse und Salate ohne Einschränkungen. Sie enthalten wichtige Proteine, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Manche Gemüsesorten wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Spinat, Kohl und Pilze enthalten zwar viel Purin. Trotzdem dürfen Sie diese wertvollen pflanzlichen Proteinquellen reichlich geniessen.
Essen Sie täglich Früchte! Solange Sie es damit nicht übertreiben, können Sie mit Obst nichts falsch machen. Besonders empfehlenswerte Früchte:
Milch und Milchprodukte sind bei Gicht sehr zu empfehlen. Sie enthalten nur sehr wenig Purin. Zudem ist die Auswahl an hochwertigen Milchprodukten in der Schweiz riesig. Sie brauchen nicht zum Milchtrinker zu werden – geniessen Sie Butter, Rahm, Kefir, Hüttenkäse, Joghurt, Quark und Käse, vorzugsweise in fettarmen Varianten.
Auf Kaffee muss ein Gichtpatient nicht verzichten. Der Konsum von Kaffee senkt gemäss aktueller Studienlage den Harnsäurespiegel. Der Effekt tritt bei Männern ab 1 bis 3 Tasse, bei Frauen ab 4 bis 6 Tassen täglich ein.
Wasser ist für alle Stoffwechselvorgänge notwendig. Wassermangel im Körper (Dehydration) kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen und infolge des Anstiegs des Harnsäurespiegels auch einen Gichtanfall auslösen.
Empfohlen ist eine Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2 Liter pro Tag, am besten in Form von Wasser oder Kräutertees. Gichtpatienten mit Nierenfunktionsstörungen sollten mehr trinken: 3 Liter pro Tag.
Die regelmässige Flüssigkeitszufuhr hilft, Harnsäure auszuscheiden. Harntreibende Heilpflanzen wie Hauhechelwurzel, Goldrute oder Schafgarbe verstärken den Effekt.
Gicht ist kein Grund, auf Wein ganz zu verzichten. Massvoller Weinkonsum hat keinen Zusammenhang mit einem häufigeren Auftreten von Gicht. Männer dürfen sich 1 Glas Wein pro Tag gönnen, Frauen 1/2 Glas pro Tag.
Langsam abnehmen
Zu viel Pfunde erhöhen den Harnsäurespiegel. Schauen Sie darauf, ein normales Körpergewicht zu halten oder gegebenenfalls abzunehmen. Die Gewichtsreduktion sollte langsam erfolgen (max. 1⁄2 kg pro Woche), durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft.
Hände weg von Crash-Diäten oder Fastenkuren! Sie führen zu einem schnellen und starken Anstieg von Harnsäure. Das kann einen Gichtanfall auslösen.
BMI | Gewichtsklasse |
---|---|
unter 16 | Schweres Untergewicht |
16.00 – 16.99 | Moderates Untergewicht |
17.00 – 18.49 | Leichtes Untergewicht |
18.50 – 24.99 | Normalgewicht |
25.00 – 27.49 | Übergewicht, Stufe 1 |
27.50 – 29.99 | Übergewicht, Stufe 2 |
30.00 – 32.49 | Adipositas Grad 1, Stufe 1 |
32.50 – 34.99 | Adipositas Grad 1, Stufe 2 |
35.00 – 37.49 | Adipositas Grad 2, Stufe 1 |
37.50 – 39.99 | Adipositas Grad 2, Stufe 2 |
über 40 | Starke Adipositas |
BMI | Gewichtsklasse |
---|---|
unter 15 | Schweres Untergewicht |
15.00 – 15.99 | Moderates Untergewicht |
16.00 – 17.49 | Leichtes Untergewicht |
17.50 – 23.99 | Normalgewicht |
24.00 – 26.49 | Übergewicht, Stufe 1 |
26.50 – 28.99 | Übergewicht, Stufe 2 |
29.00 – 31.49 | Adipositas Grad 1, Stufe 1 |
31.50 – 33.99 | Adipositas Grad 1, Stufe 2 |
34.00 – 36.49 | Adipositas Grad 2, Stufe 1 |
36.50 – 38.99 | Adipositas Grad 2, Stufe 2 |
über 39 | Starke Adipositas |